Sie haben im Moment keinen Zugriff auf den internen Bereich. Bitte loggen Sie sich ein!
Julian Gorski ist Apotheker mit Leidenschaft mit einem klaren Blick für die Herausforderungen und Chancen der modernen Präsenz-Apotheke. Nach mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung im Gesundheitssektor mit Spezialwissen im Bereich Pharmazie, Fortbildungskonzepte und Marketing gründete er im letzten Jahr sein eigenes Unternehmen.
Ob im Austausch mit Fachkräften, bei der Entwicklung innovativer Omnichannel-Strategien oder in der Konzeption neuer Fortbildungsformate: Julian Gorski verbindet pharmazeutisches Fachwissen mit einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Apothekenteams.
Wir freuen uns dich als Team Coach Selbstmedikation an Bord zu haben und danken dir, dass du dir Zeit nimmst, ein paar Fragen zu beantworten. Was verbindest du mit den Begriffen „Selbstmedikation“ und „Selfcare“?
Für mich stehen beide Begriffe für gelebte Gesundheitskompetenz. Wer sich selbst helfen möchte, zeigt nicht Ablehnung gegenüber dem System, sondern übernimmt Verantwortung – oft aus einem Wunsch nach frühzeitiger Prävention. Als Apotheker denke ich dabei nicht nur an rezeptfreie Arzneimittel, sondern auch an selbstbestimmte Entscheidungen. Hier kann die Apotheke punkten durch fachlich fundierte und empathische Beratung und Begleitung, als erste Anlaufstelle für Gesundheit, Orientierung und langfristige Motivation für ein gesundes Leben. Selfcare ist Teil einer zukunftsfähigen Versorgungsstruktur – und aus meiner Sicht Ausdruck unserer künftigen beruflichen Identität.
Wir haben gehört du streifst auf Reisen gerne durch Apotheken ferner Länder. Was ist dir dabei aufgefallen?
Ich war im Mai 2025 in Japan und habe dort ein ganz anderes Apothekenverständnis erlebt. OTC-Produkte sind viel sichtbarer im Alltag – allerdings oft nicht in Apotheken, sondern in Drugstore-Konzepten. Das zeigt: Menschen wollen handeln, bevor es „weh tut“. Gleichzeitig fehlt dort häufig die vertiefte Beratung – es wird verkauft, nicht begleitet. In spezialisierten RX-Apotheken wiederum spielt Beratung eine zentrale Rolle: individuelle Medikationspläne, intensive Gespräche, hohe Professionalität. Diese Trennung ist spannend – und sie macht deutlich, wie wichtig es ist, Selfcare und Fachberatung nicht voneinander zu entkoppeln.
Kannst du dir dieses Konzept auch für deutsche Apotheken vorstellen?
Die japanische Zweiteilung halte ich für nicht zielführend. Der unbegleitete Zugang zu OTC-Produkten führt zu Fehlanwendungen, wie entsprechende Daten belegen. Unsere Stärke in Deutschland liegt in der qualifizierten Beratung und Service vor Ort. wir brauchen Rahmenbedingungen, die mehr Zeit schaffen für Beratung im RX und OTC-Bereich und diese auch honoriert. Und vor allem: weg vom Produktfokus – hin zum Menschen.
Stichwort Team Coaching Selbstmedikation mit dir als Coach – Was erwartet den Apothekenleiter und sein Team? Gibt es ein Patentrezept?
Jede Apotheke bringt ihre eigene DNA mit – deshalb gibt es kein Patentrezept, aber ein klares Vorgehen. Das Team kann sich auf praxisnahe Impulse, neue Denkansätze und konkrete Tools freuen. Für Inhaberinnen und Inhaber oder Filialleiterinnen und Filialleiter geht es um strategische Schärfung, Positionierung und die Frage: Wie können wir das, was uns ausmacht, am HV erlebbar machen? Das Besondere: Wir sprechen nicht nur über Ideen, sondern setzen sie – wenn möglich – gleich vor Ort exemplarisch in Sichtwahl, Empfehlung oder Service um.
Welches sind die Ziele eines Team Coaching Selbstmedikation?
Ziel ist ein gemeinsames Selbstverständnis: Wofür stehen wir als Team? Was soll ein Kunde mitnehmen – auch weitergedacht als nur die Packung? Dazu gehören Teamempfehlungen, Serviceangebote, eine klare Sprache und ein HV, der Orientierung gibt und gleichzeitig die Arbeitsweise des Teams erleichtert. Es geht um Kundenerlebnisse, nicht abarbeiten von Vorgaben.
Und: Das Coaching ist der Anfang – nicht das Ende. Es soll motivieren, sich als Team gemeinsam weiterzuentwickeln.
Gibt es Apotheken, die prädestiniert sind für ein Coaching?
Besonders profitieren Apotheken, die OTC als Chance begreifen: zur Positionierung, zur Kundenbindung, zur Teamentwicklung. Das kann eine frisch übernommene Apotheke sein, ein diverses Team mit vielen Ideen oder ein Standort, der sich neu ausrichten will. Manchmal auch nur der Gedanke: „Ich wollte das schon immer angehen“. Dann würde ich das Coaching nutzen, um mir die Impulse für einen Start zu holen.
Kann die Apotheke Wünsche äußern für das Team Coaching?
Unbedingt – das Coaching lebt vom Dialog. Es gibt Kernmodule wie Strategie, Teamempfehlung oder Sichtwahlgestaltung. Aber je nach Bedarf können wir Schwerpunkte setzen: Zusatzempfehlung, Umgang mit schwierigen Gesprächen, Teamkommunikation. Das alles klären wir im Vorgespräch.
Können die Teilnehmenden sich auf das Team Coaching vorbereiten?
Ja – und das muss nicht aufwendig sein. Eine kurze Reflexion reicht: Was wünsche ich mir für meinen Alltag in der Apotheke? Wo möchte ich sicherer, klarer, wirksamer beraten? Wir bieten auf der Kammerseite eine Checkliste (Anm. d. Red.: erst nach Login abrufbar) an, die genau das unterstützt. Sie hilft bei der Vorbereitung – aber auch, um unabhängig vom Coaching Denkanstöße zu setzen.
Zusätzlich gibt es die FoBi-Nuggets, z.B. zum Auffrischen von Indikationen wie Diarrhoe oder Kopfschmerzen.
Hast du eine Botschaft für die Unentschlossenen unter den Leserinnen und Lesern?
Selbstmedikation ist der Anlass für jedes 2. Gespräch in der Apotheke.
Wer hier punktet, gewinnt Vertrauen, Sichtbarkeit und Relevanz. Das Team Coaching hilft dabei, genau diesen Moment strategisch aufzuladen – mit Haltung, Empfehlung und echten Gesundheitslösungen. Das ist keine Pflichtübung – es ist eine Investition in die Zukunft der Apotheke.
Datenschutzeinstellungen
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Online-Dienste. Wir verwenden ausschließlich notwendige Cookies (s. Punkt 3 Cookies in unserer Datenschutzerklärung), um Ihnen eine gute und sichere Nutzererfahrung auf unserer Webseite zu ermöglichen. Wählen Sie „Ok“, damit die Cookies verwendet werden können.