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Kundgebung und Demonstration: Apotheken an Rhein und Ruhr bleiben am 15. November geschlossen

08.11.2023

Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist durch Notdienst-Apotheken gesichert.

Düsseldorf/Dortmund. Apotheken ohne Apotheker, ohne Notdienste, ohne Labor und ohne ausreichendes Honorar: Um gegen die zerstörerische Politik von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach zu protestieren, bleiben am Mittwoch, 15. November 2023, Apotheken im Westen Deutschlands für einen Tag geschlossen. Tausende Mitarbeiter aus Apotheken in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland demonstrieren am gleichen Tag in Dortmund. Die Versorgung der Bevölkerung wird über die Notdienst-Apotheken sichergestellt. Patienten wird geraten, Rezepte nach Möglichkeit in den Tagen vor oder nach dem Protesttag einzulösen.

„Durch die Belastungen der nicht enden wollenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln, stark steigenden Personalkosten, Inflation und Fachkräftemangel hat sich die wirtschaftliche Lage der Apotheken in den vergangenen 24 Monaten erheblich verschlechtert“, erklären Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V. und Dr. Armin Hoffmann, Präsident Apothekerkammer Nordrhein. „Eine zusätzliche, von Bundesgesundheitsminister Lauterbach im Februar vorangetriebene, Honorarkürzung hat mit dazu beigetragen, dass sich Apothekenschließungen auf einem Rekordniveau bewegen und die Zahl der Apotheken einen historischen Tiefstand erreicht hat. In Nordrhein müssen wir leider davon ausgehen, dass wir Ende des Jahres sogar nur noch unter 2.000 Apotheken haben“, befürchten Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann und der Verbandsvorsitzende Thomas Preis. Vor zehn Jahren seien es noch mehr als 2.400 gewesen. Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten sei dadurch massiv gefährdet.

Mit ihren Protesten fordert die Apothekerschaft die Bundesregierung auf, dringend das Honorar zukunftsgerecht anzupassen und die Apotheken solide zu finanzieren, statt – wie kürzlich geschehen – bewährte Strukturen in Frage zu stellen und eine zerstörerische Deregulierung in Richtung von Leistungskürzungen und einem Zwei-Klassen-Apothekensystem vorzuschlagen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat den November angesichts der bedrohlichen Lage zum Protestmonat erklärt. Die etwa 18.000 Apothekenteams in Deutschland werden gegen die zukunftsfeindliche Gesundheitspolitik der Bundesregierung protestieren und demonstrieren.

Tausende Teilnehmer/innen aus Westdeutschland demonstrieren in Dortmund

Am 15. November werden daher Apotheken in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland geschlossen bleiben und sich die Apotheken-Teams auf den Weg nach Dortmund machen. Im Schatten des Dortmunder U wird es ab 12 Uhr eine Kundgebung geben, anschließend ist ein Protest-Marsch durch die Innenstadt geplant.

„Wir werden deutlich machen, wie wenig wir von den nicht zu Ende gedachten Plänen des Ministers halten“, kündigen Hoffmann und Preis an. „Manch ein Vorschlag mag sinnvoll klingen – wer sich aber mit den Details beschäftigt, wird schnell erkennen, dass das Gegenteil der Fall ist. Denn wenn das kommt, was Herr Lauterbach sich vorstellt, kommt es zu Leistungskürzungen und noch mehr Schließungen“, stellen Hoffmann und Preis klar.

Der gesamte November wird ein Protestmonat der Apotheken in Deutschland sein. Am heutigen Mittwoch, 8. November, bleiben Apotheken in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen geschlossen, in Hannover wird protestiert. Nach dem Protest am kommenden Mittwoch in Dortmund sind weiteren Protesttage in Stuttgart (22. November) und Dresden (29. November) geplant.

Menschenmassen auf dem Burgplatz in Düsseldorf bei einer Apotheken-Demonstration
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Nach dem gelungenen Protesttag am 14. Juni 2023 auf dem Burgplatz in Düsseldorf wird nun auch am Mittwoch, 15. November 2023, demonstriert. Diesmal in Dortmund – zusammen mit Apothekenteams aus Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Über uns: Apothekerkammer Nordrhein
Die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts Trägerin der berufsständischen Selbstverwaltung der Apothekerinnen und Apotheker, die in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf arbeiten oder leben. Sie vertritt die Interessen der über 11.800 Kammerangehörigen, die in öffentlichen Apotheken, Krankenhäusern, Wissenschaft, Industrie und Verwaltung oder bei der Bundeswehr tätig sind. Die Apotheke vor Ort übernimmt eine hoheitliche Aufgabe: die sichere, vom Heilberuf getragene, wohnortnahe Versorgung der Menschen mit Arznei- und Hilfsmitteln, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.

Über uns: Apothekerverband Nordrhein e.V.
Der Apothekerverband Nordrhein e.V. hat als Wirtschaftsverband insbesondere die ökonomischen Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und zu fördern. Darüber hinaus unterstützt der Verband die nordrheinischen Apotheker und Apothekerinnen mit seinem breiten Leistungsprofil im sich ständig ändernden Apothekenmarkt. Nach wie vor ist es deshalb wichtigstes Ziel des Verbandes, die wirtschafts- und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen als Mitglied des Deutschen Apothekerverbandes e.V. (DAV) auf nordrheinischer Ebene so mitzugestalten, dass seine Mitglieder auch in Zukunft als freie Heilberufler und selbstständige Leiter leistungsfähiger und rentabel betriebener Apotheken ihrem Auftrag nachkommen können, die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln – kompetent, seriös, rund um die Uhr und flächendeckend – zu gewährleisten.