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Gute Stimmung trotz inhaltlicher Differenzen

Vom Deutschen Apothekertag in Düsseldorf berichten mit einem Kammer kompakt.digital, auf LinkedIn, Instagram, Facebook und dieser Website Jens Krömer, Daniel Böhne, Ina Fassbender (Fotos) und Nadine Strumberger.

Apothekerschaft erwartet zügige Umsetzung des Koalitionsvertrages

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Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker erwartet eine rasche Umsetzung des Koalitionsvertrages. In einer am heutigen Donnerstagvormittag beschlossenen Resolution fordern die Delegierten der Kammern und Verbände das Bundesgesundheitsministerium zu Nachbesserungen bei seinen Reformplänen auf. Nina Warken, Bundesministerin für Gesundheit, hatte bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertages in Düsseldorf ihren Fahrplan für eine Apothekenreform vorgestellt. In den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums sind unter anderem Kompetenzerweiterungen für Apothekerinnen und Apotheker vorgesehen. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Honorarerhöhung müsse jedoch auf „Wiedervorlage“ gestellt werden, hatte Warken gesagt.

Die dazu ohne Gegenstimmen von den mehr als 300 Delegierten in Düsseldorf angenommene Resolution lautet wie folgt:

„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker greift das Angebot zum Dialog von Frau Gesundheitsministerin Warken auf und erwartet Nachbesserungen an den vorgestellten Eckpunkten.

Sie fordert die Bundesregierung und die Fraktionen der CDU/CSU und SPD auf, die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag unverzüglich umzusetzen: eine sofortige Erhöhung des packungsbezogenen Honorars für öffentliche Apotheken als Soforthilfe gegen das Apothekensterben. Ebenso fordern wir eine klare Ablehnung der Idee einer ‚Apotheke ohne Apotheker‘.

Wir erwarten von der Bundesregierung Verlässlichkeit, besonders in Zeiten großer Herausforderungen für unser Gesundheitssystem. Nur durch starke Apotheken vor Ort und eine stabile, wohnortnahe Arzneimittelversorgung können diese bewältigt werden.“

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Eindrücke vom zweiten Tag der expopharm und des Deutschen Apothekertags

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Presseecho vom DAT:

Reinische Post: Honorarerhöhung für Apotheken fällt aus

Der Koalitionsvertrag verspricht Apothekern die Erhöhung des Fixums pro Packung. Doch daraus wird vorerst nichts. Nina Warken stellt die Anhebung wegen der leeren Kassen zurück. Und auch eine weitere Entscheidung sorgt für Empörung. Laumann äußert sich. Weiterlesen

WDR: Ministerin Warken enttäuscht Apotheker in Düsseldorf

Enttäuschung auf dem Apothekertag: Ihr Fixanteil pro Packung soll laut Gesundheitsministerin Warken vorerst nicht steigen. Weiterlesen

Der Kritik schließt sich Armin Hoffmann an, Präsident der Bundesapothekerkammer: "Wir sind noch nicht dort, wo wir hin wollen", sagt er. Gleichzeitig seien Warkens Pläne ein Blick in die Zukunft - die Ministerin habe die Wünsche der Apotheker mit aufgenommen.

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Die Zeit: Gesundheitsministerium plant Ausweitung von Leistungen in Apotheken

Impfungen sollen künftig auch in Apotheken möglich sein. Das und weitere Änderungen plant das Gesundheitsministerium derzeit für Apotheken. Weiterlesen

RTL: Spannung auf dem Apothekertag

Deutschlandweit machen immer mehr Apotheken dicht. Besonders schwierig ist die Lage auf dem Land. Der Apothekenverband pocht auf mehr finanzielle Unterstützung und will den wachsenden Onlinehandel besser regulieren. Weiterlesen

Deutschlandfunk: Apotheken sollen mehr Leistungen anbieten können

Apotheken sollen nach Plänen von Bundesgesundheitsministerin Warken bald mehr Leistungen anbieten können. Weiterlesen

Sat.1: Droht wieder Medikamentenmangel im Winter?

Mit dem Herbst steigen auch die Sorgen: Reichen die Medikamente gegen Grippe, Corona und Erkältung diesmal aus? Beim Apothekertag in Düsseldorf wurde deutlich – Engpässe sind nicht ausgeschlossen. Experten raten deshalb, rechtzeitig eine kleine Hausapotheke für den Winter vorzubereiten. Ansehen

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Bundesgesundheitsministerin Nina Warken stellte heute persönlich ihre Vorstellungen von der Apothekenreform vor. Die Stimmung war gut – obwohl es inhaltlich noch viel zu überbrücken gibt. Größte Enttäuschung: In Sachen Honorar kam die CDU-Politikerin mit leeren Händen. Ein ausführlicher Bericht folgt.

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Eindrücke vom ersten Tag der expopharm und des Deutschen Apothekertags

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Stimmen der DAT-Delegierten aus Nordrhein:

Was wünschen Sie sich für diesen DAT?

Hanno Höhn
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Ein konstruktives Miteinander, eine deutliche Honorar-Erhöhung und weitere zukunftssichernde Maßnahmen für die Apotheke vor Ort. Denn die ist unverzichtbar.

Dörte Lange
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Ich wünsche mir ein Versandverbot für rezeptpflichtige Arzneimittel, noch weitere pharmazeutische Dienstleistungen und dass wir das Impfen in der Apotheke weiter voranbringen.

Sebastian Berges
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Wir brauchen Planungssicherheit, ein Bekenntnis zur inhabergeführten Apotheke und – Gesundheit.

Kathrin Luboldt
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Wir sind alle gespannt, was Ministerin Warken gleich sagen wird. Darauf basiert sicher viel, über was wir hier diskutieren werden. Und wenn ich drei Wünsche frei hätte: Honorar, Honorar, Honorar.

Gabriele Neumann
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Ich hoffe, dass Nina Warken uns eine gute Zukunftsprognose abgibt. Am allerbesten wäre es, wenn sie Geld mitbringt. Eine Erhöhung des Honorars ist alternativlos – sonst wird das Apothekensterben weitergehen.

Carsten Klenke
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Ich habe keine Erwartungen an den DAT. In der Vergangenheit bin ich so oft enttäuscht worden, dass ich komplett offen hierhin gekommen bin. Dann kann man wenigstens nur noch positiv überrascht werden.

Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann wendet sich mit dieser kurzen Video-Botschaft an die Mitglieder. Von Dienstag bis Donnerstag findet der Deutscher Apothekertag und die Expopharm in Düsseldorf statt. Gratis-Tickets für die Expopharm können sich alle Apotheken-Teams auch jetzt noch sichern.


Umfragewerte aus der Apothekerschaft zeigen:
Politisches Handeln ist dringend erforderlich!

Rund ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl drängt die Apothekerschaft darauf, dass die neue Bundesregierung ihre Versprechen zur Stärkung der Apotheken schnell, konsequent und nachhaltig umsetzt. „Der Koalitionsvertrag sieht vor, die Apotheken zu stärken und ihnen eine noch wichtigere Rolle im Gesundheitswesen zuzuweisen. Wir brauchen diese Reform dringend, denn die Apotheken stehen schon seit Jahren mit dem Rücken zur Wand. Unsere aktuellen Umfragewerte aus der Apothekerschaft zeigen, wie schwierig die Lage für die Apotheken und wie dringend deshalb der politische Handlungsbedarf ist“, sagte Thomas Preis, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, auf der heutigen Pressekonferenz vor Beginn des Deutschen Apothekertages in Düsseldorf (16.-18. September 2025), zu dem auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erwartet wird.

Die Zahl der Apotheken in Deutschland war allein im ersten Halbjahr 2025 um 238 auf 16.803 Betriebsstätten gesunken – ein Tiefstand seit Jahrzehnten.

Preis sagte: „Der Apothekenklima-Index zeigt, dass die Stimmung in den Apotheken im vergangenen Jahr außerordentlich schlecht war. Grund dafür waren die Pläne der letzten Bundesregierung, die Apotheken, wie wir sie heute kennen, abzuschaffen. Inzwischen gibt es aber eine neue Bundesregierung, die versprochen hat, die Apotheken zu stärken. Die Apotheken blicken somit mit einer gewissen Hoffnung und Erwartung auf die kommende Apothekenreform der Bundesregierung. Nennen Sie es Vorschusslorbeeren oder einen Silberstreif am Horizont – immerhin hat der Berufsstand nach dem Regierungswechsel die Hoffnung, dass die schon lange überfällige wirtschaftliche Stärkung jetzt endlich von der neuen Regierung umgesetzt wird. Alles andere würde dazu führen, dass die Stimmung sich erneut schlagartig drehen wird.“ Der ABDA-Präsident ergänzte: „Unsere Zahlen zur Stimmung im Apothekenmarkt zeigen aber auch: Die Apothekerinnen und Apotheker sind bereit, mehr Verantwortung und Kompetenzen zu übernehmen und die großen Herausforderungen unseres Gesundheitswesens anzugehen.“

Der Apothekenklima-Index (AKI) 2025 ist die zehnte Auflage einer repräsentativen Umfrage unter 500 Inhaberinnen und Inhabern. Der AKI 2025 zeigt eine leichte Aufhellung der Stimmungslage in den Apotheken, das allerdings nur eine Rückkehr zum auch sehr niedrigen Normalzustand vor dem „Depressionsjahr“ 2024 bedeutet. Mehr als die Hälfte aller Apotheken (55,2 Prozent) plant Neueinstellungen in den nächsten zwei bis drei Jahren. Mehr als ein Viertel aller Inhaber (26,8 Prozent) rechnet in den nächsten zwei bis drei Jahren mit keiner einzigen Bewerbung bei einer Stellenausschreibung für Apotheker. Mehr als die Hälfte aller Inhaberinnen (56,8 Prozent) erwartet höchstens eine ernsthafte Interessentin für die Übernahme der eigenen Apotheke. Zwar gehen weniger Befragte von einer schlechteren wirtschaftlichen Lage ihrer eigenen Apotheke aus als im Vorjahr, aber es sind immer noch mehr als vier von zehn Befragten (41,6 Prozent). Zu den größten Ärgernissen im Apothekenalltag gehören Bürokratie (93,0 Prozent), die unzureichende Honorierung von Leistungen (83,8 Prozent) und die Lieferengpässe (66,0 Prozent).

Wie sehr die chronische Unterfinanzierung an den Apothekenbetrieben nagt, zeigen die Fragen zu den gesundheitspolitischen Prioritäten für die kommenden zwei bis drei Jahre. Rund 9 von 10 Befragten nennen bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen (88,2 Prozent) als die absolute Priorität, stabile regulatorische Rahmenbedingungen (85,4 Prozent) und Bürokratieabbau (82,2 Prozent) folgen. Laut Apothekenklima-Index 2025 wird die Gesundheitspolitik der neuen Bundesregierung in ihren ersten Monaten kaum als „sehr gut“ (0,6 Prozent) oder „gut“ (5,0 Prozent) bewertet. Als die am dringlichsten anzugehenden Maßnahmen nennen die Inhaberinnen und Inhaber eine Honorarerhöhung auf 9,50 Euro (Rang 1), die Aufhebung des Skonto-Verbots (Rang 2) und eine Honorardynamisierung (Rang 3). Die Apothekenteams können sich aber auch gut vorstellen, neue Leistungen anzubieten, sofern Finanzierung gesichert und Personal vorhanden sind: Eine schnellere Versorgung der Patientinnen und Patienten bei Lieferengpässen befürworten 83,2 Prozent. Fast ebenso viele Befragte (78,8 Prozent) können sich vorstellen, kleinere Packungen von rezeptpflichtigen Medikamenten in Notfällen an Patientinnen und Patienten abzugeben, sofern eine Dauermedikation vorliegt und bekannt ist. Fast ein Drittel (31,0 Prozent) der Apothekerinnen und Apotheker würde neben Corona- und Grippe-Impfungen auch andere Impfungen durchführen.

Der Deutsche Apothekertag findet vom 16. bis 18. September 2025 in Düsseldorf statt. Mehr als 300 Delegierte von 17 Apothekerkammern und 17 Apothekerverbänden diskutierten im Rahmen einer Hauptversammlung über die Position des Berufsstandes in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – und fassen Beschlüsse über ihre künftige Ausrichtung. Zu den Höhepunkten zählen die Eröffnungsrede von ABDA-Präsident Thomas Preis, das Grußwort von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, der Lagebericht von ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz sowie das Themenforum "Gesundheitsversorgung im Fokus – Herausforderungen gemeinsam meistern", das sich mit Prävention und Früherkennung sowie der Unterstützung für Chronikerinnen und Chroniker befasst.

Auf dem diesjährigen Deutschen Apothekertag wird zudem der 75. Geburtstag der ABDA begangen. Sie wurde am 12. Juli 1950 in (West-) Berlin gegründet – und vertritt seit 1990 alle Apothekerinnen und Apotheker in ganz Deutschland. Als Zusammenschluss von 17 Kammern und 17 Verbänden bezweckt die Bundesvereinigung die Wahrnehmung und Förderung der gemeinsamen Interessen der Apothekerkammern und - verbände in Deutschland. Im Jahr 2002 zog die Geschäftsstelle der ABDA von Eschborn nach Berlin um, seit 2019 befindet sich das Deutsche Apothekerhaus an seinem heutigen Standort in der Nähe des Reichstags.